Kreditwürdigkeit – Wie Banken dich einschätzen

Einen Kredit für ein neues Eigenheim oder irgendeine andere Immobilie zu bekommen, ist ein langwieriger und oft schmerzhafter Prozess. Zahlreiche Dokumente, Daten, Fragen und Antworten wollen für die Bank gesammelt werden. Wenn irgendeine davon sie nicht zufriedenstellt, kann es sein, dass du den Kredit nicht bekommst, den du für dein Haus brauchst.

Aber was genau sehen sich die Banken dabei eigentlich an? Woran machen sie ihre Entscheidungen fest? Wir haben die wichtigsten Informationen für dich gesammelt, damit du vor deinem nächsten Antrag einen Überblick hast, was die Bank von dir will, und inwiefern du überhaupt eine Chance hast, den Kredit deiner Träume in die Hände zu bekommen

Warum das ganze?

Warum muss die Bank überhaupt all diese Informationen sammeln, fragst du dich vielleicht. Die Antwort ist einfach. Bevor sie dir eine Menge Geld in die Hand drücken, müssen sie in Erfahrung bringen, wofür das Geld verwendet wird, wem sie das Geld geben und wie wahrscheinlich es ist, dass sie das Geld am Ende zurückbekommen. Daher stellen sie dir auch unabhängig von der Finanzierungssumme meistens die selben Fragen.

Die Prüfungen, die man vor dem Erhalt eines Kredits durchlaufen muss, fallen grob in vier Kategorien: Sachliche Kreditwürdigkeit, persönliche Kreditwürdigkeit, Details des Objekts und Vollständigkeit der Unterlagen.

Wie kreditwürdig bist du auf Zahlenbasis?

Die sachliche Kreditwürdigkeit wird, wie der Name schon sagt, sachlich überprüft. Das heißt, dass die Bank sich hierbei hauptsächlich Zahlen ansieht. Hier geht es ausschließlich darum zu sehen, ob du dir komplett faktisch die Immobilie leisten kannst, an der du Interesse hast.

Die wichtigste Frage hier ist das Eigenkapital und wie viel du davon in die Finanzierung einbringen möchtest. Als Faustregel gilt, dass das mindestens 10% der Gesamtkosten sein sollen. Das kommt daher, dass Banken sich nur ungern allein in das finanzielle Risiko eines Immobilienkaufs/-baus begeben und auch nicht mehr als den tatsächlichen Immobilienwert zahlen möchten. Die 10% sollten etwaige Zusatzkosten decken. Das heißt allerdings nicht zwangsläufig, dass du nichts davon jemals wiedersiehst. Dank rollierendem Eigenkapital kann es gut sein, dass die Bank dir Teile dieser Beteiligung zurückzahlt.

Einnahmen und Ausgaben werden ebenfalls in diesem Schritt von der Bank geprüft. Dies geschieht durch Selbstauskunft und finanzielle Dokumente, die du der Bank vorlegen musst. Stell sicher, dass du die Fragen nach deinem Brutto und Nettoeinkommen und den monatlichen Ausgaben beantworten kannst, wenn du zur Bank gehst, da die Bank auf diesem Weg herausfindet, wie sicher du deinen Kredit zurückzahlen kannst.

Wie Kreditwürdig kommst du rüber?

Die persönliche Kreditwürdigkeit ist deutlich schwammiger. Aus deiner Vergangenheit lässt sich mit der Schufa zwar sehr gut erkennen, wie zuverlässig du bei bisherigen Rückzahlungen warst und ob du anderweitig verschuldet bist, doch die Zukunft sieht anders aus und funktioniert mehr auf Basis eines persönlichen Eindrucks. Hierfür ist es wichtig, Anträge rechtzeitig einzureichen, sie ordentlich auszufüllen und besonders bei den Gesprächen einen professionellen Eindruck zu machen.

Der persönliche Eindruck ist die wankelmütigste der vier Prüfungsmethoden und kann tatsächlich von Bank zu Bank komplett anders ausfallen. Versuche einfach dein bestes, um einen professionellen Eindruck zu machen.

Was willst du bauen?

Die Details des Objekts beinhalten alles Wichtige über die Immobilie, für die die Gelder der Bank verwendet werden sollen. Da diese Objekte jedoch sehr unterschiedlich ausfallen, gibt es simplifizierte Standardmethoden, um sie zu bewerten. Diese Bewertung kann sogar dazu führen, dass du einen niedrigeren Kaufpreis als gedacht erhältst und damit weißt, dass du einen schlechten Deal vor dir hattest.

Hast du alles vorbereitet?

Zu guter Letzt prüft die Bank der vollständig Unterlagen. Und das bedeutet wirklich alle. Wenn die anderen Prüfungen funktionieren sollen, musst du offen mit deinem Hintergrund und deinen Finanzen sein und darfst nichts vergessen. Hier geht es auch nicht nur darum, dass die Bank informiert sein muss: Sie muss tatsächlich rechtlich alles vorliegen haben, bevor sie über deinen Kredit entscheiden darf.

Diese Dokumente sind abhängig von der Art der Immobilie und beinhalten alles von Teilungserklärungen zu Grundbuchauszügen. Wenn du einen Makler hast, kannst du von ihm hoffentlich in Erfahrung bringen, was du brauchst, sowie die Objektunterlagen erhalten, die auf jeden Fall relevant sein werden.

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